Opfer oder Gestalter deines Lebens?

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Ein Denkanstoß für Frauen.

Da Frauen durch Mehrfachbelastung in Beruf und Familie oft besonders gefordert sind, ist die Gefahr, sich „als Hamster im Laufrad“ zu fühlen, sehr groß.

Hektik und Stress dominieren häufig unseren Alltag. Die unzähligen Aufgaben und vielfältigen Herausforderungen, denen wir uns täglich stellen müssen, lassen das Gefühl manchen Menschen, manchen Dingen oder eigenen Bedürfnissen nicht gerecht zu werden, immer wieder auftauchen. Es stellt sich die Frage: Kann ich etwas in meinem Leben ändern? Oder bin ich Opfer meiner Umstände und machtlos?

Im Beratungsprozess mit Frauen höre ich immer wieder: „Man erwartet von mir……“ „Ich habe keine andere Wahl“ „Ich muss ja funktionieren…..“ Habe ich wirklich keine andere Wahl, oder ist es die Angst vor Veränderungen, oder die Angst vor der Auseinandersetzung mit mir selbst, mit meinen Bedürfnissen und meinen Werten? Vielleicht ist es aber auch Bequemlichkeit, da es einfacher ist, in Gewohntem zu verharren. In diesem Zusammenhang scheinen Sachzwänge besonders geeignet, der Freiheit eine Absage zu erteilen. Wer rückblickend sagt: „Ich hatte doch damals keine Wahl“, dem ist nicht bewusst, dass er in dieser Situation sehr wohl gewählt hat.Der Sachzwang war damals vielleicht eine Immobilie, der Beruf, finanzielle Aspekte,….

Es gibt Umstände, Bedingtheiten im Leben jedes Menschen, die sich nun mal nicht ändern lassen. Gegebenheiten, die es anzunehmen gilt. Aber was ist mit den vielen Umständen, die man sehr wohl ändern könnte? An dieser Stelle ein bekannter Spruch: Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Wie uns die Logotherapie Viktor Frankls lehrt, gibt es neben den Bedingtheiten auch eine Fülle an Möglichkeiten und Freiräumen. Erkenne ich diese Möglichkeiten und entwickle ich ein Bewusstsein für meine Freiräume, so erlebe ich Bereicherung und Erfüllung.

Es liegt an mir, mein Leben in die Hand zu nehmen, aus der Opferrolle und dem Gefühl der Machtlosigkeit herauszutreten und zu sagen: Ich entscheide, wie ich mein Leben gestalten möchte. Mit dem Bewusstsein Freiräume zu haben – und sind es nur ganz kleine – erlebe ich mich als Gestalter meines Lebens. Ich fühle mich selbst-, anstatt fremdgesteuert und es gelingt viel besser, Unveränderbares positiv anzunehmen.

In scheinbar unveränderbaren Lebenslagen kann es hilfreich sein, sich mit einem logotherapeutisch geschulten Berater auf die Suche nach noch nicht gelebten Lösungsmöglichkeiten und Alternativen zu machen – eine Chance zur Standortbestimmung und Neuorientierung. Jeder Mensch trägt die Ressourcen in sich, Dinge zu verändern. Diese individuellen Ressourcen zu entdecken und zu nutzen, kann Teil eines Beratungsprozesses sein. Es lohnt sich, über den Tellerrand zu schauen, das Blickfeld zu erweitern und Perspektiven zu wechseln.

Und übrigens: Auch kleinste Veränderungen können viel bewirken! Und wenn es nur die innere Einstellung zu äußeren Umständen des Lebens ist, die sich ändert.

Opfer oder Gestalter des eigenen Lebens: Es liegt in deiner Hand zu wählen.

Ruth Hausmann, Diplom-Pädagogin und Diplom-Lebensberaterin am SinnZENTRUM Salzburg

Foto Credit: Ruth Rambousek

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