Von der Auszeit im Alltag

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Kennen Sie das? Sie bewältigen Ihre Aufgaben perfekt, Sie sind erfolgreich und leistungsstark. Sie haben Vieles von dem erreicht was Ihnen immer wichtig war. Sie genießen materielle Sicherheit, haben rege gesellschaftliche Kontakte, eine Familie, zahlreiche Hobbies und dennoch…ist da diese ungestillte Sehnsucht, die in ruhigen Minuten, in Krisenzeiten oder Stress-Situationen auftaucht. Ungefragt meldet sich das innere Empfinden mit einem dumpfen Gefühl, einer undefinierbaren Melancholie oder nicht einzuordnenden Wut und signalisiert: Schau hin!

Von der treuen Pflichterfüllung

Nun ist es ja nicht gerade up to date, den Signalen der eigenen Seele zu folgen in einer Zeit, die vorrangig auf Pflichterfüllung, Funktionieren und Leistungsfähigkeit ausgerichtet ist. Trotzdem kann es sich lohnen. Es kann sich deshalb lohnen, weil die psychische Gestimmtheit wesentlich unsere Gesundheit und Vitalität beeinflusst und sich somit auch auf individuellen und wirtschaftlichen Erfolg auswirkt. Deshalb ist es elementar, das Gespür für sich selbst wieder zu erlernen und Signale des Körpers und der Seele rechtzeitig zu beachten. Nur dann können wir massiveren körperlichen Beeinträchtigungen und einem zunehmenden Ausgebrannt-Sein entgegenwirken.

Wenn wir bedenken, dass psychische Krankheiten am Arbeitsplatz in den letzten Jahren um ein Vielfaches zugenommen haben wird die Dringlichkeit einer Werte- Veränderung bewusst. Den Menschen in seiner Ganzheit, in seiner körperlichen, geistigen und seelischen Dimension gilt es wieder vermehrt ins Blickfeld zu rücken – auch in den Unternehmen. Es ist nicht immer einfach für uns, wirklich ehrlich zu uns zu sein, mit ein wenig Abstand und Wohlwollen bewusst auf uns und unser Leben zu schauen und uns wesentliche Fragen zu stellen:

  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Wohin gehe ich?
  • Welche Verantwortung trage ich?
  • Worauf will ich am Ende meines Lebens zurückblicken?
  • Was will ich, dass in dieser Welt von mir bleibt?

Es ist nicht einfach, doch wenn wir uns diesen Fragen nicht stellen, werden Sie vielleicht eines Tages ganz ungeschminkt vor uns stehen, wann und in welcher Form auch immer und Antworten einfordern. Je früher wir aber in gutem Kontakt mit uns, unseren Wünschen, Ängsten und Sehnsüchten sind, desto transparenter können wir auf das blicken, was uns aus der Tiefe unserer Seele heraus wirklich bewegt und unser Handeln darauf abstimmen.

Zeit für sich selbst finden

Nehmen Sie sich Zeit für sich. Nehmen Sie sich Zeit, um wirklich wieder einmal in sich hinein zu hören und den bereits erfolgreich begangenen Weg hinter sich und den geplanten Weg vor sich mit Dankbarkeit und Neugier zu betrachten. Was von diesem Weg kommt wirklich aus der Sehnsucht Ihres Herzens und welche Etappen haben Sie nur deshalb zurückgelegt, weil der Druck von außen so stark war? Und für den Weg vor Ihnen: Wie viele Zugeständnisse wollen und können Sie machen und was ist zu viel, zu schnell, zu überfordernd oder entspricht Ihnen ganz einfach nicht?

Und was entspricht Ihnen statt dessen?

Nehmen Sie sich Zeit für sich. Nicht, um diese Zeit wieder mit Aktivität und Ablenkung zu füllen, sondern um wirklich in Kontakt mit sich selbst zu gehen. Nur wer in gutem Kontakt mit sich selbst ist, kann dem Anderen mit Präsenz begegnen. Nehmen Sie wahr, wie Ihr aktueller Energiepegel ist, welche Energiespender sie häufiger nutzen und welche Energieräuber Sie verändern oder eliminieren könnten. Seien Sie sich selbst eine Insel – mitten im lärmenden Treiben. Suchen Sie einen Ort der Stille auf oder versetzen Sie sich vor Ihrem inneren Auge dorthin indem Sie sich kurz zurück lehnen. Schenken Sie sich zehn Minuten Zeit. Tun Sie nichts anderes als still zu sitzen oder zu stehen und bewusst DA zu sein. Lassen Sie Spannungen und Belastungen mit dem Ausatmen abfließen. Machen Sie sich bewusst, wie kostbar dieser Moment ist. Seien Sie sich des Reichtums dieses einen Augenblicks bewusst – seien Sie ganz in der Gegenwart.

Und vielleicht – ganz selbstverständlich – fällt ein Teil der Spannung von Ihnen ab, fällt Ihnen das eine oder andere Geschenk des Lebens einfach zu oder Sie erkennen, wo Sie selbst auferlegte Erwartungen und Druck verringern können.

Sie sind einzigartig.

Sie sind kostbar.

Ihre Lebenskraft ist es auch.

Tun Sie etwas dafür, diese Lebenskraft und Lebendigkeit dauerhaft zu erhalten.

Seien Sie sich selbst eine Insel.

Kommen Sie – zumindest manchmal – zur Ruhe.

Maria Eisner ist Psychotherapeutin und Referentin im SinnZENTRUM Salzburg.

Wandel: Ein Grund zur Freude!

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Unsere Welt ist stets in Bewegung und mehr denn je fühlen wir uns von den Anforderungen gefordert, überrascht, zunehmend auch überfordert. Der Wandel ist allgegenwärtig. Wenn unser Leben sich verändert, so haben wir gelernt, das haben wir übernommen, dann wird „alles anders“. Nichts ist mehr so, wie es war. Das kann Angst machen, auf den ersten Blick. Doch wohnt nicht – in Hermann Hesses Worten – jedem Anfang ein Zauber inne? Wandel hat viele Seiten. Da sind Beziehungen, die zerbrechen, Unsicherheiten, die unsere Vorstellungskraft überschreiten. Hürden, die unüberwindbar scheinen. Wir können die Herausforderungen, die das Leben an uns stellt, nicht aufhalten. Manchmal umgehen wir sie, versuchen, die Augen davor zu verschließen. Schieben sie beiseite. Weisen ihnen einen Schattenplatz im Unbewussten zu.

Persönliches Wachstum erfahren

Wandel bedeutet für mich auch eine Chance, ja gar eine Aufforderung zum Wachstum. Eine Möglichkeit, sich neu zu entwickeln, sich und andere aus einem unbekannten Blickwinkel zu betrachten. Das Leben hält viel für uns bereit. Wir dürfen es wagen, Neues für uns zu entdecken. Können Sinn-erfüllende Aufgaben im Alltag finden. Wieder Zeit für uns selbst und mit uns selbst genießen. Das Leben aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Über die neu gewonnene Lebensfreude staunen.

Herausforderungen annehmen

Ungewissheit und Zweifel säumen diesen Weg ebenso wie Mut und Vertrauen. Da es gemeinsam leichter geht als alleine, verstehen wir uns im Sinnzentrum als Wegbegleiter. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach der Vielfalt, die uns der Wandel bietet. Was braucht es zur gelungen Entwicklung? Und wo finde ich das Gesuchte? Wem es gelingt, Herausforderungen als Grund zur Freude anzunehmen, geht den ersten Schritt in ein neues Leben.

Christoph Schlick, Gründer & Leiter des SinnZENTRUMS Salzburg.

Zu viel!

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Die Dynamik des Lebens zeichnet sich im Kleinen wie im Großen ab. Was fühlbar ist, will wahrgenommen werden – ob angenehm oder unangenehm. In dem Maß, mit dem wir uns selbst lieben, annehmen, werden wir auch andere, anderes lieben und annehmen. In dem Maß, mit dem wir uns den eigenen Ängsten aussetzen und sie akzeptieren, werden wir auch die Ängste anderer verstehen. Egal, ob wir der Sprache des Gegenübers mächtig sind oder nur sein Herz verstehen. Damit bleibt das Leben in Bewegung!

Zu viel Angst, zu viel Unsicherheit, zu viel Enttäuschung – in krisenhaften Zeiten des Lebens, mit Blick auf Menschen, die Heimat suchen.

Unterm Strich: Einfach zu viel! Überforderung macht sich breit, Frustration über das Nicht-Greifen schneller Lösungen im Außen, Hilflosigkeit gegenüber dem Eindruck, einer Situation unausweichlich ausgeliefert zu sein.

Was tun?

Ein bekannter Weg kann sein: Mehr vom selben. Mehr Anstrengung, mehr Kampf, mehr Krampf. Mit welcher Konsequenz? Ein Zurecht-Argumentieren scheinbar gerechtfertigter Gedanken lässt Mauern der Unnahbarkeit, des Sich-Nicht-Berühren-Lassens massiver werden. Die eingemauerten Gefühle fürchten sich dahinter weiter. Selten tun sich daraus entscheidend neue Perspektiven, geschweige denn Hoffnung, Erleichterung, Befreiung hervor.

Was sonst?

Wie wäre es dem Unangenehmen zu begegnen, statt es abzuschieben, in Beziehung zu treten, statt es zu leugnen. Zugegeben: Im Innersten wünscht sich wohl niemand Schmerz, Leid, Trauer. Doch: Welches Neuwerden gebiert sich ohne dieses Erleben? Wer von uns kam ohne dieses Ringen zur Welt?

Das Leben ist uns geschenkt. Und: Nur, was wir annehmen, können wir gestalten – das gilt für Freude und Leid im gleichen Maß. Das trifft auf das Kleine wie auf das Große zu.

Es kann schon mal helfen, bei einem aufgeschlagenen Knie des Kindes auf die blühende Blume daneben aufmerksam zu machen, um abzulenken. Ob es als dauerhafte Strategie, mit Verletzung umzugehen hilft, bezweifle ich.

Oft erleben wir wohl auch folgendes: das Kleine sitzt in den Armen der Großen am Schoß, darf weinen, auf die Wunde wird geblasen, … schon „ist es wieder gut“ und die Kinder laufen von selbst zur nächsten Entdeckung. Kein Kind will aus sich heraus dauerhaft „arm“ sein. Wenn es allerdings nicht weinen darf, ist es erst recht „arm“.

Wie lebendig könnte das Leben sein, wenn wir es uns nicht zurechtrücken, wie wir es gerne hätten, sondern mutig sind und sehen wie es gerade IST!? Ganz im Sinne Frankls Feststellung: „Wir scheitern nicht am Leben, sondern an der Vorstellung vom Leben“.

Wie wäre es, wenn wir uns um die eigene Angst, Unsicherheit, Enttäuschung selbst annehmen! Wenn wir es nicht tun, werden es andere für uns übernehmen!

Alle Gefühle wollen wahrgenommen werden. Finden sie die Anerkennung nicht in uns, landen sie im Übermaß an Alkohol, Arbeit, Beschäftigung, Gewalt, Konsum, Besitz, rechtsgerichteten Parteien … und die Furcht nimmt kein Ende.

Wie wäre es, darauf zu vertrauen, dass es diesen „Schoß“ in uns gibt, der uns mit offenen Armen zu sich nimmt, wenn wir mit unseren „aufgeschlagenen Knien“ der Angst und Überforderung ganz klein dasitzen?! Diese innere Größe, die uns hält, bis wir uns ausgeweint haben und wieder spüren können:

Dem Wahrnehmen der Angst folgt die Liebe.

Dem Ernstnehmen der Überforderung folgen kreative Wege der Lösung.

Der Akzeptanz des Endes entspringt dynamisches Leben in und aus der Fülle.

So viel!

Karin Grössenbrunner

www.sinnerfuelltleben.com

Alle Info zu Karin`s aktullem Seminar & zur Anmeldung: www.sinnzentrum.at

Der richtige Weg…

Mein richtiger Weg, kann ich ihn erkennen, ihn finden?

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Was mich ausschauen lässt nach meinem Weg ist die Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Weite, nach Bewegung, nach Abenteuer, herauszusteigen aus dem Garten des Alltags, bei sich sein, sich spüren. Den Rucksack packen und losgehen, einfach dieses Aussteigen aus dem Bekannten, aus der sogenannten Komfortzone, das zu nutzen, um neue Möglichkeiten zu erkennen und diese Möglichkeiten in meinen Garten zu pflanzen.

Es bietet für mich die Natur, eine gewaltige Wirkung auf alle Dimensionen menschlichen Seins. Eine Partnerin die mich jederzeit überrascht, beschenkt, oder herausfordert, nicht berechenbar ist. Sie lässt mich manchmal zu einer Großartigkeit wachsen und im nächsten Moment meine Kleinheit erkennen. Menschliches Leben ist Teil der Natur, der menschliche Geist ist in diese hineingeboren.

Zu erkennen, Teil von etwas Großem zu sein, lässt mich fliegen ohne meine Wurzeln zu vergessen.

Meer Weg Meer Weitblick“ lädt ein, dich auf den Weg zu machen, dich auf etwas Neues und Unbekanntes einzulassen. Es ist ein kleines Wagnis und ein Abenteuer, das dir mit jedem Schritt in die Weite die Möglichkeit bietet, dir nahe zu kommen. Der Weg führt über steinige Steige, hoch über dem Meer und dann wieder direkt die Küste entlang, er wird dir manchmal volle Aufmerksamkeit abverlangen, dich ein wenig nötigen im Augenblick zu sein.

Der Rucksack wird sich manchmal schwer anfühlen, dich daran erinnern, was notwendig ist.

Doch ist diese Mühe in der Waagschale mit den Erlebnissen dieser vier Tage. Ohne die Abgrenzung durch Räume, immer im Freien. Gehen am MeerWeg mit dem Wetter, das sich zeigt. Schlafen unter freiem Himmel, am Lagerfeuer kochen und sitzen. Abends sehen wie die Sonne sich neigt, die Frische des Morgens und die Brise des Meeres zu spüren.

Zeit haben und Mensch sein. Vielleicht ist das ein kleines Stück richtiger Weg?

Robert Weilharter ist Referent im SinnZENTRUM Salzburg.

Im Mai 2016 lädt er zur gemeinsamen Reise ans kroatische Meer ein: Meer Weg, Meer Weitblick. Eine 4-tägige Selbsterfahrung der anderen Art.

ELLY – Die Frau an Viktor Frankl´s Seite

„Viktor und Elly Frankl“
Die Geschichte zweier außergewöhnlicher Menschen
Haddon Klingberg

„Dies ist die Geschichte von Viktor und Elly Frankl, die Geschichte ihres Einflusses auf die Welt, die sie wiederum geprägt hat. […] Dies ist eine Liebesgeschichte. Es ist die Geschichte eines Mannes, der kaum glauben konnte, dass eine große Liebe auf ihn wartete, nachdem er alles verloren hatte. Es ist die Geschichte einer Frau, die nicht minder überrascht war, in diesem außergewöhnlichen Mann die Liebe ihres Lebens zu finden. Aber es ist mehr als das, denn deren Zuneigung füreinander hatte ihr Zentrum außerhalb ihrer selbst. Diese Liebe war auf die Welt gerichtet, auf ein Anliegen, das über die eigene Person hinausging.“

Literaturempfehlungen: Viktor E. Frankl

„Was nicht in meinen Büchern steht“
Lebenserinnerungen
Viktor E. Frankl

In seinen Erinnerungen und Reflexionen fasst Viktor E. Frankl assoziativ zusammen, was ihm in seinem Leben wichtig erscheint: Seine Kindheit und Jugend in Wien, die Arbeit als Nervenarzt, die Anfänge der Logotherapie …

„Ärztliche Seelsorge“
Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse
Viktor E. Frankl

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Dieses Buch ist ein engagierter Aufruf zur Entmythologisierung der Psychotherapie und zur Rehumanisierung der Medizin. Immer wieder fordert Frankl darin auf, den Menschen – auch hinter aller Erkrankung – als verantwortungsvolles, freies und nach Sinn strebendes Wesen zu sehen.

„Zeiten der Entscheidung“
Gesammelte Texte herausgegeben von E. Lukas
Viktor E. Frankl

Auch wenn die Verhältnisse scheinbar oder wirklich ausweglos sind, verbleibt dem Menschen in jeder Lebenssituation ein Entscheidungsfreiraum: die Möglichkeit, in sinnvoller Weise auf die Verhältnisse zu Antworten – durch Handlung oder Haltung. Das ist die hoffnungsvolle Botschaft dieses Buches …