Frühlingserwachen

Aufwachen

Auch Bären tun es, nach dem Winterschlaf. Aufwachen. Doch wozu? Es wartet das Bekannte, der Trott zu Nahrungsquellen, Aufzucht der Jungen – der immer gleiche Ablauf.

Wozu aufwachen? Bären fragen sich das wohl nicht, aber Sie vielleicht an manchem Morgen? Wartet auch auf Sie das Bekannte, der Trott zur Arbeit, Auseinandersetzung mit Ihren Kindern?

Auch die Jahreszeiten nehmen immer den gleichen Lauf. Wir könnten blind werden für die vielen Wunder, die sich im Boden tun, auf dem wir uns bewegen, die sich in Pflanzen, Tieren, bis hin zu uns Menschen zeigen.

Bei den Rückblenden in diesen Tagen des März 2018, auf die Ereignisse vor 80 Jahren, sind wir unverblümt mit Grauen konfrontiert, einer Seite im Menschen, zu der wir fähig sind. Mit Wachsamkeit hat das wenig zu tun. Wie viele Menschen erkennen in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen einfach die Würde des Gegenübers, helfen aus Überzeugung? Worauf richtete sich deren Blick? Was half und hilft, verständliche Angst zu überspringen und einfach in dem Rahmen zu tun, der möglich war und ist?

Das Handeln so vieler Gerechter ist nicht selbstverständlich.
Kein Leben ist selbstverständlich.

Kostbares Leben

Kann genau darin dieses Wozu liegen? Im Entdecken dieser Kostbarkeit des Lebens, in der Farbe der ersten Blüte, die sich Ihnen heuer zeigte, erinnern Sie sich daran? Dem Gesang der Vögel, einem tiefen Atemzug satter Frühlingsluft, Ihrem Mut zu neuen Ideen, einer herzlichen Begegnung mit Menschen – in dem, was Ihnen dazu gerade jetzt selbst in den Sinn kommt.

Vielleicht macht das Bekannte auf einmal neugierig, wird der Trott zur Bewegung, führt die Auseinandersetzung zur Begegnung.

Bleiben wir wachsam für das Wunder. Es wird uns blühen.

 

Karin Grössenbrunner

 

Fotocredits: Erika Maier

Durch die Nacht zum Licht

Lebendiges Leben!

Wenn die Nacht am Dunkelsten ist, wenn die Natur ganz ruht und wenn vielleicht auch Angst und Unsicherheit uns umschleichen, dann verkünden Engel die Botschaft des Lichtes, des Lebens und des Friedens.
Manchmal ist der Weg dorthin hart und mühsam und oft auch verstellt, aber ich bin ganz zuversichtlich: Er zahlt sich aus!
So wünsche ich Ihnen in diesen Tagen neben all den Anstrengungen und Aufregungung viel Zeit und Ruhe, dass Sie Ihr inneres Licht erkennen und die Freude des Lebens spüren können!

Gerade schneit es draussen und es legt sich eine ganz zarte Stille über das Land und unser Leben. Da kehrt Stille ein und Dankbarkeit begleitet diese Zeilen: Dankbar für Ihr Vertrauen in uns, dankbar für alles was wir hier mit Ihnen erleben und schaffen durften und Dankbarkeit für den Segen der auf unserer Arbeit ruht.
In dieser Stimmung wünsche ich Ihnen viel Licht und Segen für die weihnachtlichen Tage

Ihr
Christoph Schlick

Schatz

‚Baba is’, drückt sich meine junge Nachbarin aus, wenn es ihr zu Hause zu langweilig wird und sie so gerne spazieren gehen oder fahren würde. Die Bedeutung von ‚Baba is’ hat mir zuerst ihre Mutter übersetzt. Selbst, wenn ich jetzt nur die beiden Worte höre, weiß ich: Franziska ist um die Ecke. Das kleine Mädl hat ihre eigene Ausdrucksweise gefunden, um zu benennen, was sie vermitteln möchte. Sie wird trotz ihres noch geringen Wortschatzes verstanden; und der wird sich noch um vieles erweitern, ich bin mir sicher.

Mit der eigenen Begeisterung, ja unserem individuellen Lebensweg ist es ähnlich. Es drängt uns zu leben, wir wollen zum Ausdruck zu bringen, was uns bewegt. Am Beginn vielleicht nur in zwei Worten. Doch auch dieser Wortschatz wird sich ausweiten.

Ich

Der individuelle Sinn unseres Daseins findet Heimat in unseren Gedanken und Gefühlen, pulsiert in unseren Organen, durchwirkt unser Wesen, strahlt aus unserem Sein. Er spricht unsere Sprache, geht unsere Bewegung, lebt unseren Mut. Es lässt sich wohl sagen:

Niemand ist im Stande, mein Leben statt mir zu leben.
Alles, was ich dazu brauche, ist mir bereits gegeben.
Daher trage auch ich die Verantwortung dafür – nicht im Sinn einer Bürde, sondern in vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.


… und die vielen anderen

Wir leben jedoch nicht als isolierte Einzelwesen. Gerade dieses Miteinander wirft manchmal Fragen auf. Unser individuelles Sein behält Wert und Bedeutung, unabhängig davon, was rund um uns geschieht. Anders ausgedrückt: Das Wort ‚Freude’ verliert wenig an Aussagekraft, wenn es neben ‚Trauer’ steht. Eine weiße Taste am Klavier behält die Tonhöhe, auch wenn ich die schwarze daneben anschlage. Ein Apfel bleibt ein Apfel, ob er neben seines­gleichen liegt oder neben Birnen, Bananen, Melonen.

Die Freude verändert vielleicht die Form des Ausdrucks, die Saiten einer Taste am Klaviers schwingen mit den anderen, der Apfel nimmt mitunter Geschmack oder Geruch der anderen Früchte ein wenig an, doch das Innerste bleibt bestehen – das Wesen der Freude, die Tonhöhe einer Taste, das Apfel-Sein.

Die Suche danach, welches Wort, welchen Geschmack wir in die Welt bringen, ist immer wieder eine Herausforderung, der wir uns mit Recht stellen dürfen. Sind wir diesbezüglich auf einer guten Fährte, gilt es beherzt weiterzugehen, selbst wenn wir uns zuerst lieber mit anderen ‚Wichtigkeiten und Nebenschauplätzen’ ablenken wollen. Sören Kierkegaard beschreibt es mit: ‚verzweifelt nicht man selbst sein wollen’. Auch das ist uns möglich.

Das Leben zwingt uns nicht, es erinnert uns bloß und überlässt uns die Entscheidung. Dies­bezüglich hat der Apfel einen Vorteil: Er braucht wohl nicht zu seinem Apfel-Sein Stellung zu beziehen und kennt auch wenig Angst vor Ablehnung oder Zurückweisung.

Wir Menschen hingegen kennen jene Angst-Stimmen, die unheimlich laut werden können und die versuchen, das Selbst zu übertönen. Doch selbst dann hat die Angst nicht Recht! Würden wir ihr das Ruder in die Hand geben, wäre es, als hörten wir auf zu leben, bloß weil wir wissen, dass wir sterben werden.

Tun wir das? Natürlich nicht!

Bis zu unserem letzten Atemzug gibt es noch Zeit – zwei Stunden, vier Monate, unzählige Jahre. Wir wissen es nicht. Und gerade deshalb gilt es, den eigenen Weg mit Hingabe zu gehen – ohne Perfektionismus, mit Toleranz zum Scheitern und Barmherzigkeit beim Wieder- Aufstehen.

Und jede Erfahrung erweitert unseren Wort-Schatz, der das eigene Buch des Lebens füllt.

Wenn Sie diese Zeilen lesen, seien Sie gewiss: Auch in Ihnen liegt ein Schatz verborgen, auch Sie sind ein Schatz!

Karin Grössenbrunner

 

Fotocredits: Thinkstockphotos, Erika Maier

Beziehung zum Atem des Lebens

Spiritualität – Gott – Übersinn

Natürlich müssen wir uns bei der Frage nach dem Sinn auch mit der Frage nach der Spiritualität auseinandersetzen: Wie stehe ich zur Spiritualität, zum großen Geist? Aus dem ich komme und zu dem hin ich mich entwickle? Ich könnte Ihnen das jetzt theologisch, bibel-theologisch oder dogmatisch begründen. Grundsätzlich geht es mir um den Geist, der in uns allen ist, die geistige Dimension.

Sie können diese Dimension einfach Gott oder auch Energie nennen, andere sehen sie als Engel oder Helfer, während es auch Menschen gibt, die diese Form der Unterstützung gar nicht brauchen: Nicht jeder glaubt an etwas, und dennoch wird er Werte haben.

Eine Frage allerdings bewegt alle: Wie leicht wird es mir fallen, aus dieser Welt zu scheiden?

Natürlich gibt es auch hier wieder Menschen, die alles loslassen können und an nichts glauben. Allerdings sind sie in der Minderheit. Im Rahmen meiner Beratung streife ich immer auch die Frage nach Gott, nach der Spiritualität. Weil mir die Antwort darauf zeigt, ob der Mensch, der mir gegenübersitzt, Urvertrauen hat. Spiritualität ist wichtig als stabile Größe, als starker Anker im Leben. Sie lässt sich ausbauen, und das sollte man auch. Das versuche ich meinen Coachees zu vermitteln, weil es uns stark und widerstandsfähig macht.

Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875–1961) schrieb einmal: »Unter allen meinen Patienten jenseits der Lebensmitte, das heißt jenseits fünfunddreißig, ist nicht ein Einziger, dessen endgültiges Problem nicht das der religiösen Einstellung wäre. Ja, jeder krankt in letzter Linie daran, dass er das verloren hat, was lebendige Religionen ihren Gläubigen zu allen Zeiten gegeben haben, und keiner ist wirklich geheilt, der seine religiöse Einstellung nicht wieder erreicht, was mit Konfession oder Zugehörigkeit zu einer Kirche natürlich nichts zu tun hat.«

Kommen oder sind wir in Beziehung zur Spiritualität – das ist für mich etwas wesentlich Anderes als Glaube oder Religion, das ist diese unendlich große, sich selbst verschenkende Kraft –, dann werden wir wirklich lebendig. Wenn wir dafür wieder ein Gefühl bekommen, das uns oftmals in Kinderjahren aberzogen wurde, und wenn da etwas zurückkommt, wenn da ein Dialog beginnt, dann funktioniert so etwas wie »sinnvolles Leben«.

Wir lieben das Leben! Aber wenn wir entdecken, dass das Leben noch viel mehr uns liebt, dann verändert sich plötzlich die Perspektive. Ich bin überzeugt davon, dass das Leben es gut mit uns meint.

Bei all den dramatischen Geschichten, die ich in vielen Sitzungen schon gehört habe und noch hören werde, glaube ich ganz sicher: Das Leben meint es gut mit dem, der mir gegenüber sitzt. Und mit diesem kleinen Wörtchen »gut« kann ich Steine, Felsen, gar Berge in Bewegung setzen. Mit diesem Glauben an den immer gesunden, persönlichen Kern. Das bedeutet, dass das Gelingen von Beziehung nicht nur von mir abhängt, sondern auch vom Grundangebot des Lebens, das uns geschenkt ist und das der Lebensbaum uns sichtbar macht.

»Nur weil Gott ist, ist der Stein ein Stein. Nur weil Gott ist, ist der Baum ein Baum, der Löwe ein Löwe, der Mensch ein Mensch. Nur weil Gott ist, ist das Leben lebendig. Denn ohne ihn könnte nichts sein. In allem, was ist, leuchten seine Strahlen, sehen wir den Abglanz seiner Herrlichkeit.« Dionysos Areopagita

Die Geisterstunden vor der Entscheidung

 

(c) Nina Zyla-Auteried, Morgenstimmung im Winter

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor der Wahl: Apfel oder Schokolade, Theaterbesuch oder Patschenkino, spät nachts noch die Zähne zu putzen oder nicht … Wie entscheiden Sie? Welche Kriterien sind dafür entscheidend? Spontaneität, Lust, Freunde, Faulheit, Zufallsprinzip? Vielleicht überlassen Sie auch gerne anderen die Entscheidung?

Immer wieder stehen wir im Leben in Situationen, deren Tragweite weiter reicht als die Wahl von Lebensmitteln, deren Konsequenzen nicht nur uns selbst, sondern auch andere Menschen betreffen. Besonders in diesen Bereichen ist es hilfreich, jenen Kräften zu vertrauen, die einen langen Atem haben.

Vom Winde verweht!?

Augustinus von Hippo beschreibt in seinen „Bekenntnissen“ ein eigenartiges Phänomen. Er führt aus: „Was also ist Zeit? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.“ Woran mag das liegen? Weder die Unterstellung, er wäre sich seiner Sache nicht sicher, noch er sei intellektuell nicht in der Lage seine Überzeugung zu formulieren oder er würde sich nach dem Wind drehen, trifft zu.

Vielleicht machen auch Sie die Erfahrung, sich einer Sache sicher zu sein, eine Gewissheit zu fühlen und doch manchmal Schwierigkeit zu haben, genau das zu vermitteln, dazu zu stehen und Verantwortung dafür zu übernehmen, wenn „Gegenwind“ droht oder wenn Alternativen „verführerisch-leicht“ erscheinen, wenn Sie es schlicht beschreiben wollen? Plötzlich scheint das innere Wissen wie vom Winde verweht, nicht mehr verfügbar, stellen sich Leere oder Verwirrung vor das Wesentliche.

„Was stimmt denn nun wirklich?“, ließe sich in solchen Momenten fragen – der Zugang zur Intuition wirkt verloren.

Unterscheidung der Geister

Im leichtesten Fall wird es dann enorm unterhaltsam, dann nämlich, wenn Sie Lust haben, in dieser „Geisterstunde“ zu prüfen, welchem Geist Ihre Verwirrung entstammt. Treibt Angst vor Ablehnung, Zurückweisung mit Ihnen ihr qualvolles Spiel? Lässt Sie Trägheit nicht aus ihren Fängen? Bedarf es noch ein wenig Zeit? Suchen Sie Ihr Auto dort, wo Sie es immer parken, wissend, dass Sie es dieses Mal an einem anderen Ort abgestellt haben, Sie wollen sich aber nicht wegbewegen – bildlich gesprochen? Spüren Sie Ihre Überzeugung und brauchen nur noch das letzte Quäntchen Mut, um dazu zu stehen? Oder ist es ganz anders bei Ihnen?

Im Bewusstsein, selbst Frau und Herr der Gedanken zu sein, lassen sich diese Geister befreit beobachten. Sie erinnern sich an das Märchen vom Rumpelstilzchen? Gegen Ende hält die Königin den kleinen Wicht mit den Fragen hin: „Heißt du Kunz? Heißt du Hinz?“ Das Rumpelstilzchen wähnt sich in Sicherheit. Es tanzt schließlich täglich um sein Feuer, singend „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß“. Im Nicht-Erkannt-Werden liegt seine Macht. Kaum ist es enttarnt und wird beim Namen genannt, verliert es seine Kraft, zerfällt in Staub und Asche. Und Ruhe, Leichtigkeit und Freude kehren ein.

Wie im Märchen so ist es auch im Leben manchmal ein nicht nur leichter Weg, um zu Erkenntnis zu gelangen, zu dem Geist, der ermutigt, stärkt, belebt.

Wenn der Weg zu verwachsen ist, möchte ich Ihnen gerne Mut machen, sich Unterstützung zu holen, durch Freunde oder auch in professionellem Rahmen. Gemeinsam lässt es sich oft leichter vertrauen und der Intuition folgen. Alles, was Sie dazu brauchen, liegt bereits in Ihnen geborgen.

Nach der Geisterstunde bleibt

der Geist, der lebendig macht!

 

Karin Grössenbrunner ist Referentin und Vortragende im SinnZENTRUM.

Jana Glück im Portrait

 

Jana Glück

Das SinnZENTRUM ist ein Ort, an dem viele Experten mit ihrem Fachwissen als Beratende, Vortragende und Seminarleiter tätig sind. Welches Angebot bringst du ins SinnZENTRUM ein?

Für mich ist die Entdeckung des eigenen „Werte-Lebens“ ein zentrales Anliegen. Welche Werte lebe ich unbewusst, welche bewusst, was ist wirklich, was verwirkliche in dieser Welt? Dieses sind Kernpunkte in meiner Arbeit am Institut für Logotherapie und Existenzanalyse.

Du bist als Lebensberaterin und Vortragende im SinnZENTRUM tätig. Mit welchen Anliegen wenden sich Menschen an dich?

Die Frage nach der praktischen Umsetzung der Logotherapie ist das Hauptanliegen der Menschen in der Ausbildung zum Lebensberater/in. Im Bereich des Coachings, Supervision geht es wiederum um gerade sich zeigende Wertekonflikte und wie diese gestaltet werden können!

Wie bist du zu deiner Berufung gelangt?

Ich bin über eine frühere berufliche Tätigkeit auf das Institut für Logotherapie und Existenzanalyse aufmerksam geworden. Hier habe ich dann meine Ausbildung absolviert. Von Monat zu Monat wurde das Verständnis und somit das Bedürfnis, sinnzentriert zu arbeiten, größer und für mich war bald klar, dass das genau das Richtige für mich ist. Heute arbeite ich konsequent logotherapeutisch.

Was bedeutet für dich Sinn-voll Leben?

Seine Werte zu kennen, diese zu leben und tatsächlich diese immer wieder zu überprüfen, ob ich das „wirklich“ tue. Es ist einerseits leichter als man denkt und gleichzeitig schwerer als gedacht!

Dein Lieblingszitat/ Lebensmotto lautet?

„Etwas mehr Tango bitte! Der Schlüssel zum (Weiter-)Gehen!“

Zur Website: www.janaglueck.com

 

Die 5 LebensSinnBeziehungen

IMG_3850

SINNERFÜLLTES LEBEN, IST LEBEN IN BEZIEHUNG!

Was heißt es denn eigentlich, ein sinnerfülltes Leben zu führen? Woran können wir das festmachen? Was können wir dafür tun?Sinnerfülltes Leben ist „Leben in Beziehung“. Beziehung in verschiedenster Form und Tiefe und Intensität natürlich. Beziehung als ein Prozess auf den ich mich einlassen und aus dem ich mich auch wieder zurückziehen kann. Beziehung als ständige Aufgabe und Herausforderung, auf die ich mich einlassen kann, ja muss, wenn ich meinem Leben als Mensch gerecht werden will.

Beziehung gibt es in fünf wesentlichen Bereichen unseres Lebens:

Zuerst ist es die Beziehung zu mir selbst.

Wie gut kenne ich mich? Kann ich mich annehmen wie ich bin? Wo schlummern Potenziale, die gelebt werden wollen? Was möchte ich (noch) schaffen, was erleben? Lebe ich in der Gegenwart oder in meiner Vergangenheit oder Zukunft?

Viele Fragen, doch könnten sie vielleicht Impulse sein, mich auf den Weg (zu mir) zu machen.

Die zweite Dimension der Beziehung ist die Beziehung zu anderen Menschen.

Meine Familie, meine Partnerin, mein Partner, meine Freunde, Kollegen oder auch nur Menschen die mir zB bei einem Spaziergang begegnen. Sie alle bilden ein Netz, das mich trägt, manchmal stärker, manchmal schwächer, manchmal intensiver, dann wieder ferner. Ganz wichtig wird es sein, wie ich mich auf all diese Beziehungs-Angebote einlasse.

Eine nächste Komponente ist unsere Beziehung zu unseren Aufgaben, zu unserer Berufung.

Viktor Frankl sagt, nicht wir fragen das Leben, sondern das Leben frägt uns. Was ist jetzt von uns gefordert? In meinem Beruf, ist er nur Arbeit oder doch eine herausfordernde Aufgabe? Wo lebe ich meine Kreativität? Oder wie kann ich meine soziale Verantwortung wahrnehmen? Wir haben meist sehr viel Freiheit im Einsatz unserer Zeit und Ressourcen, gehen wir damit auch verantwortlich um?

Auch die Beziehung zu unserer Welt, zur Natur, zur Kultur, zur Tradition, in der wir leben, macht sinnerfülltes Leben aus. Wie gehen wir damit um? Genießen wir, gerade in den schönen Sommertagen, die Natur? (Be-)achten und schätzen wir die Welt in der wir leben? Wir sind so reich beschenkt an Kultur und Tradition – nehmen wir das alles wahr und tragen es vielleicht sogar ein Stück in die Zukunft weiter?

Alles durchdringen sollte unsere Beziehung zur Spiritualität, zum Religiösen, zu unserem Urgrund. C.G. Jung schreibt einmal, dass letztlich alle Fragen des Menschen in der zweiten Lebenshälfte spirituelle Fragen seien.Ganz gleich, ob Sie ein klar formuliertes Gottesbild haben oder sich eher mit dem ewigen Licht, der Energie oder Liebe verbinden, spüren Sie gerade in den ruhigeren Momenten Ihres Lebens hin, wie sehr Sie vom Leben getragen und geliebt sind!

Wenn Beziehungen bedroht sind, sich verändern, verletzt werden oder gar verloren gehen, können Konflikte entstehen und Angst hochkommen.

(Ur-)Vertrauen, Versöhnung, Verzeihen, Hoffnung, Glaube können helfen, unsere Beziehungen zu stabilisieren und Verletzungen zu heilen.

Christoph Schlick ist Gründer und Leiter des SinnZENTRUMs Salzburg.

 

 

 

 

 

 

Hell-sehen?!

 

sinn

Sind Sie eher hell- oder dunkelsichtig?

Bevorzugen Sie den Blick auf die Schatten im Leben oder wenden Sie sich lieber Ihrem inneren Leuchten zu?

Manchmal haftet unser Blick auf dem Schatten – weil es gerade so ist, weil es einen konkreten Anlass dafür gibt, weil es an der Zeit ist, dieser Seite des Lebens Aufmerksamkeit zu schenken, weil …

Manchmal begeistert uns das innere Leuchten – weil es gerade so ist, weil es einen konkreten Anlass dafür gibt, weil es an der Zeit ist, dieser Seite des Lebens Aufmerksamkeit zu schenken, weil …

Sie merken: Beides hat Berechtigung und ist von Bedeutung! In der Bewegung in beide Richtungen besteht die Dynamik, die Lebendigkeit.

Sich selbst von Zeit zu Zeit in den Blick zu nehmen, sich liebevoll im Spiegel anzuschauen, um dann zu erkennen, welch wertvoller Mensch uns Aufmerksamkeit schenkt, vermag den Tag zu erhellen. Nebenbei bemerkt: diese Gelegenheit bietet sich uns meist gleich morgens; Sie haben auch sofort die Möglichkeit, sich kurz zu be-gut-achten – die weiteren Zeilen warten einstweilen auf Sie …

Wenn Sie bemerken, dass Sie nur Ihren Schatten (Makel, Unzulänglichkeiten etc.) im Fokus haben, wäre zumindest der Rückschluss zulässig: „Hinter mir muss es kräftig leuchten. Ich stehe nicht in vollkommener Finsternis, sonst könnte ich keinen Schatten werfen.“

Sich dann dem Licht zuzuwenden, kann vieles in Bewegung, zum Strahlen bringen.

Wenn Sie den Blick nur ungern von Ihrem Leuchten lassen können, weil Sie Dankbarkeit für Ihr geschenktes Leben spüren, weil Freude in Ihnen hochsteigt über die Fähigkeiten, die Sie gestalten können etc., genießen Sie diesen Moment.

Wundern Sie sich nicht, wenn man Ihnen Ihre Aus-Strahlung ansieht, wenn sich durch das Zuwenden zum Licht Beziehungen leichter gestalten, wenn Sie mit mehr Freude an Ihre Aufgaben herangehen, wenn Sie das, was Sie umgibt, bewusster, dankbarer wahrnehmen.

Sollten Sie neugierig auf Ihr Leben geworden sein, freuen wir uns, wenn Sie „BEI SICH SELBST IM BILDE SEIN“ und sich mittels imaginativer Selbsterfahrung besser kennen lernen wollen.

Details zur fünfteiligen Abendreihe finden Sie hier.

Mut zur Männlichkeit

IMG_9342

„Mut zur MännlichkeitMann sein zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der eigenen Sehnsucht nach Authentizität“

Nach der positiven Resonanz vom ersten OPEN HOUSE im SinnZENTRUM im Februar 2016 findet diese Veranstaltung nun ihre Wiederholung. So lädt Christoph Schlick auch am Mittwoch, dem 27. April 2016 zu einem gemeinsamen Abend ein. Unter dem Motto „Sinn im Wandel – ein Grund zur Freude“ steht auch an diesem Abend alles im Zeichen des Wandels. Als Referent spricht diesmal Pfarrer Andreas Bonenberger, begleitet von einem Impulsvortrag von Christoph Schlick. Das OPEN HOUSE soll auch dieses mal eine Gelegenheit für wertvollen Input, gemeinsamen Austausch und ein persönliches Kennenlernen der Referentinnen und Referenten im SinnZENTRUM sein.

MUT ZUR MÄNNLICHKEIT

Mann sein zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der eigenen Sehnsucht nach Authentizität

Was hindert Männer daran, ihre eigenen Werte zu erkennen und zu verwirklichen? Was hindert sie daran, ihre Sehnsucht für diese Welt zu erkennen?

Am Mittwoch, dem 27.4.2016 ab 18:30, spricht Pfarrer Andreas Bonenberger über seine spannenden Erfahrungen in der Organisation „Marked Men for Christ“, die weltweit Männer dazu ermutigt, ihren Weg zu gehen. Alle Informationen zum OPEN HOUSE finden Sie hier: sinnzentrum.at

Zur Person Andreas Bonenberger

Geboren 1962 in Lindau am Bodensee. Aufgewachsen in Deutschland, New York und Paris. Abitur und angefangenes Kunststudium in Rom und London. Theologie Studium in Afrika (Bangi), Jerusalem und Toulouse (Frankreich). 13. Mai 1995 Priesterweihe. 2005-2007 Priester in Denver (USA), u.a. in einer byzantinisch-katholischen Gemeinde. 2008 Vorbereitung und Gründung des Byzantinischen Gebetszentrums in Salzburg, Pfarrprovisor in Bad Dürrnberg. Seit 2012 Diözesanpriester von Salzburg.

 

Von der Auszeit im Alltag

P1020112

Kennen Sie das? Sie bewältigen Ihre Aufgaben perfekt, Sie sind erfolgreich und leistungsstark. Sie haben Vieles von dem erreicht was Ihnen immer wichtig war. Sie genießen materielle Sicherheit, haben rege gesellschaftliche Kontakte, eine Familie, zahlreiche Hobbies und dennoch…ist da diese ungestillte Sehnsucht, die in ruhigen Minuten, in Krisenzeiten oder Stress-Situationen auftaucht. Ungefragt meldet sich das innere Empfinden mit einem dumpfen Gefühl, einer undefinierbaren Melancholie oder nicht einzuordnenden Wut und signalisiert: Schau hin!

Von der treuen Pflichterfüllung

Nun ist es ja nicht gerade up to date, den Signalen der eigenen Seele zu folgen in einer Zeit, die vorrangig auf Pflichterfüllung, Funktionieren und Leistungsfähigkeit ausgerichtet ist. Trotzdem kann es sich lohnen. Es kann sich deshalb lohnen, weil die psychische Gestimmtheit wesentlich unsere Gesundheit und Vitalität beeinflusst und sich somit auch auf individuellen und wirtschaftlichen Erfolg auswirkt. Deshalb ist es elementar, das Gespür für sich selbst wieder zu erlernen und Signale des Körpers und der Seele rechtzeitig zu beachten. Nur dann können wir massiveren körperlichen Beeinträchtigungen und einem zunehmenden Ausgebrannt-Sein entgegenwirken.

Wenn wir bedenken, dass psychische Krankheiten am Arbeitsplatz in den letzten Jahren um ein Vielfaches zugenommen haben wird die Dringlichkeit einer Werte- Veränderung bewusst. Den Menschen in seiner Ganzheit, in seiner körperlichen, geistigen und seelischen Dimension gilt es wieder vermehrt ins Blickfeld zu rücken – auch in den Unternehmen. Es ist nicht immer einfach für uns, wirklich ehrlich zu uns zu sein, mit ein wenig Abstand und Wohlwollen bewusst auf uns und unser Leben zu schauen und uns wesentliche Fragen zu stellen:

  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Wohin gehe ich?
  • Welche Verantwortung trage ich?
  • Worauf will ich am Ende meines Lebens zurückblicken?
  • Was will ich, dass in dieser Welt von mir bleibt?

Es ist nicht einfach, doch wenn wir uns diesen Fragen nicht stellen, werden Sie vielleicht eines Tages ganz ungeschminkt vor uns stehen, wann und in welcher Form auch immer und Antworten einfordern. Je früher wir aber in gutem Kontakt mit uns, unseren Wünschen, Ängsten und Sehnsüchten sind, desto transparenter können wir auf das blicken, was uns aus der Tiefe unserer Seele heraus wirklich bewegt und unser Handeln darauf abstimmen.

Zeit für sich selbst finden

Nehmen Sie sich Zeit für sich. Nehmen Sie sich Zeit, um wirklich wieder einmal in sich hinein zu hören und den bereits erfolgreich begangenen Weg hinter sich und den geplanten Weg vor sich mit Dankbarkeit und Neugier zu betrachten. Was von diesem Weg kommt wirklich aus der Sehnsucht Ihres Herzens und welche Etappen haben Sie nur deshalb zurückgelegt, weil der Druck von außen so stark war? Und für den Weg vor Ihnen: Wie viele Zugeständnisse wollen und können Sie machen und was ist zu viel, zu schnell, zu überfordernd oder entspricht Ihnen ganz einfach nicht?

Und was entspricht Ihnen statt dessen?

Nehmen Sie sich Zeit für sich. Nicht, um diese Zeit wieder mit Aktivität und Ablenkung zu füllen, sondern um wirklich in Kontakt mit sich selbst zu gehen. Nur wer in gutem Kontakt mit sich selbst ist, kann dem Anderen mit Präsenz begegnen. Nehmen Sie wahr, wie Ihr aktueller Energiepegel ist, welche Energiespender sie häufiger nutzen und welche Energieräuber Sie verändern oder eliminieren könnten. Seien Sie sich selbst eine Insel – mitten im lärmenden Treiben. Suchen Sie einen Ort der Stille auf oder versetzen Sie sich vor Ihrem inneren Auge dorthin indem Sie sich kurz zurück lehnen. Schenken Sie sich zehn Minuten Zeit. Tun Sie nichts anderes als still zu sitzen oder zu stehen und bewusst DA zu sein. Lassen Sie Spannungen und Belastungen mit dem Ausatmen abfließen. Machen Sie sich bewusst, wie kostbar dieser Moment ist. Seien Sie sich des Reichtums dieses einen Augenblicks bewusst – seien Sie ganz in der Gegenwart.

Und vielleicht – ganz selbstverständlich – fällt ein Teil der Spannung von Ihnen ab, fällt Ihnen das eine oder andere Geschenk des Lebens einfach zu oder Sie erkennen, wo Sie selbst auferlegte Erwartungen und Druck verringern können.

Sie sind einzigartig.

Sie sind kostbar.

Ihre Lebenskraft ist es auch.

Tun Sie etwas dafür, diese Lebenskraft und Lebendigkeit dauerhaft zu erhalten.

Seien Sie sich selbst eine Insel.

Kommen Sie – zumindest manchmal – zur Ruhe.

Maria Eisner ist Psychotherapeutin und Referentin im SinnZENTRUM Salzburg.