Wandel: Eine Heraus-Forderung

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Wenn der Wandel auf uns zu kommt und unsere gewohnten Bahnen nicht mehr ausreichen, wenn wir uns gezwungen sehen, neue Wege zu beschreiten, dann reagieren wir. Mit Ablehnung, mit Angst, mit der Frage: Wieso kann nicht einfach alles so bleiben, wie es ist?

Fühlen wir uns als hilfloser Matrose auf dem Schiff des Lebens, empfinden wir Ohnmacht und Unverständnis. Wir sind den Stürmen unserer Zeit ausgeliefert und empfinden vom Schicksal getrieben. Schaffen wir es hingegen, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen, segeln wir dahin, wo die persönliche Freiheit wartet. Dann erkennen wir, dass Wandel ein Anlass zur Weiterentwicklung, zum Wachstum sein kann. Doch wie gelingt es, die Heraus-Forderung Leben gut zu meistern? Zwischen den Stimuli, die unsere Umwelt an uns sendet und der Reaktion, die daraufhin entsteht, liegt das Bewusstsein. Der Impuls sofort zu reagieren, reflexartig und unmittelbar, ist oft wichtig. Würden wir über jede Handlung nachdenken müssen, wären wir in unserem Alltag überfordert.

Wenn das eigene Denken und Handeln, das Fühlen und Tun automatisch vonstatten gehen, wenn das Leben uns lebt, anstatt von uns gelebt zu werden, spüren wir diese Heraus-Forderung. Ein Ausweg kann über die Reflexion führen. Diese kann wiederum nur demjenigen gelingen, der sich Zeit nimmt. Der stehen bleibt und sich sammelt. Doch was, wenn es alleine nicht weiter geht? Wenn die HerausForderung, der Wandel, die Veränderung zu groß ist? Das Sinnzentrum hat es sich zum Ziel gemacht, Menschen in ihren individuellen Lebenssituationen zu begleiten. Mit dem Logos, dem Sinn, fällt das Leben leichter.

Oder mit Nietsches Worten gesagt: Wer ein Wofür hat, erträgt fast jedes Wie. Natürlich braucht es Mut. Und Zuversicht. Dazu laden wir Sie ein.

 

Christoph Schlick, Gründer und Leiter des SinnZENTRUM Salzburg

Hell-sehen?!

 

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Sind Sie eher hell- oder dunkelsichtig?

Bevorzugen Sie den Blick auf die Schatten im Leben oder wenden Sie sich lieber Ihrem inneren Leuchten zu?

Manchmal haftet unser Blick auf dem Schatten – weil es gerade so ist, weil es einen konkreten Anlass dafür gibt, weil es an der Zeit ist, dieser Seite des Lebens Aufmerksamkeit zu schenken, weil …

Manchmal begeistert uns das innere Leuchten – weil es gerade so ist, weil es einen konkreten Anlass dafür gibt, weil es an der Zeit ist, dieser Seite des Lebens Aufmerksamkeit zu schenken, weil …

Sie merken: Beides hat Berechtigung und ist von Bedeutung! In der Bewegung in beide Richtungen besteht die Dynamik, die Lebendigkeit.

Sich selbst von Zeit zu Zeit in den Blick zu nehmen, sich liebevoll im Spiegel anzuschauen, um dann zu erkennen, welch wertvoller Mensch uns Aufmerksamkeit schenkt, vermag den Tag zu erhellen. Nebenbei bemerkt: diese Gelegenheit bietet sich uns meist gleich morgens; Sie haben auch sofort die Möglichkeit, sich kurz zu be-gut-achten – die weiteren Zeilen warten einstweilen auf Sie …

Wenn Sie bemerken, dass Sie nur Ihren Schatten (Makel, Unzulänglichkeiten etc.) im Fokus haben, wäre zumindest der Rückschluss zulässig: „Hinter mir muss es kräftig leuchten. Ich stehe nicht in vollkommener Finsternis, sonst könnte ich keinen Schatten werfen.“

Sich dann dem Licht zuzuwenden, kann vieles in Bewegung, zum Strahlen bringen.

Wenn Sie den Blick nur ungern von Ihrem Leuchten lassen können, weil Sie Dankbarkeit für Ihr geschenktes Leben spüren, weil Freude in Ihnen hochsteigt über die Fähigkeiten, die Sie gestalten können etc., genießen Sie diesen Moment.

Wundern Sie sich nicht, wenn man Ihnen Ihre Aus-Strahlung ansieht, wenn sich durch das Zuwenden zum Licht Beziehungen leichter gestalten, wenn Sie mit mehr Freude an Ihre Aufgaben herangehen, wenn Sie das, was Sie umgibt, bewusster, dankbarer wahrnehmen.

Sollten Sie neugierig auf Ihr Leben geworden sein, freuen wir uns, wenn Sie „BEI SICH SELBST IM BILDE SEIN“ und sich mittels imaginativer Selbsterfahrung besser kennen lernen wollen.

Details zur fünfteiligen Abendreihe finden Sie hier.

Mut zur Männlichkeit

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„Mut zur MännlichkeitMann sein zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der eigenen Sehnsucht nach Authentizität“

Nach der positiven Resonanz vom ersten OPEN HOUSE im SinnZENTRUM im Februar 2016 findet diese Veranstaltung nun ihre Wiederholung. So lädt Christoph Schlick auch am Mittwoch, dem 27. April 2016 zu einem gemeinsamen Abend ein. Unter dem Motto „Sinn im Wandel – ein Grund zur Freude“ steht auch an diesem Abend alles im Zeichen des Wandels. Als Referent spricht diesmal Pfarrer Andreas Bonenberger, begleitet von einem Impulsvortrag von Christoph Schlick. Das OPEN HOUSE soll auch dieses mal eine Gelegenheit für wertvollen Input, gemeinsamen Austausch und ein persönliches Kennenlernen der Referentinnen und Referenten im SinnZENTRUM sein.

MUT ZUR MÄNNLICHKEIT

Mann sein zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der eigenen Sehnsucht nach Authentizität

Was hindert Männer daran, ihre eigenen Werte zu erkennen und zu verwirklichen? Was hindert sie daran, ihre Sehnsucht für diese Welt zu erkennen?

Am Mittwoch, dem 27.4.2016 ab 18:30, spricht Pfarrer Andreas Bonenberger über seine spannenden Erfahrungen in der Organisation „Marked Men for Christ“, die weltweit Männer dazu ermutigt, ihren Weg zu gehen. Alle Informationen zum OPEN HOUSE finden Sie hier: sinnzentrum.at

Zur Person Andreas Bonenberger

Geboren 1962 in Lindau am Bodensee. Aufgewachsen in Deutschland, New York und Paris. Abitur und angefangenes Kunststudium in Rom und London. Theologie Studium in Afrika (Bangi), Jerusalem und Toulouse (Frankreich). 13. Mai 1995 Priesterweihe. 2005-2007 Priester in Denver (USA), u.a. in einer byzantinisch-katholischen Gemeinde. 2008 Vorbereitung und Gründung des Byzantinischen Gebetszentrums in Salzburg, Pfarrprovisor in Bad Dürrnberg. Seit 2012 Diözesanpriester von Salzburg.

 

Von der Auszeit im Alltag

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Kennen Sie das? Sie bewältigen Ihre Aufgaben perfekt, Sie sind erfolgreich und leistungsstark. Sie haben Vieles von dem erreicht was Ihnen immer wichtig war. Sie genießen materielle Sicherheit, haben rege gesellschaftliche Kontakte, eine Familie, zahlreiche Hobbies und dennoch…ist da diese ungestillte Sehnsucht, die in ruhigen Minuten, in Krisenzeiten oder Stress-Situationen auftaucht. Ungefragt meldet sich das innere Empfinden mit einem dumpfen Gefühl, einer undefinierbaren Melancholie oder nicht einzuordnenden Wut und signalisiert: Schau hin!

Von der treuen Pflichterfüllung

Nun ist es ja nicht gerade up to date, den Signalen der eigenen Seele zu folgen in einer Zeit, die vorrangig auf Pflichterfüllung, Funktionieren und Leistungsfähigkeit ausgerichtet ist. Trotzdem kann es sich lohnen. Es kann sich deshalb lohnen, weil die psychische Gestimmtheit wesentlich unsere Gesundheit und Vitalität beeinflusst und sich somit auch auf individuellen und wirtschaftlichen Erfolg auswirkt. Deshalb ist es elementar, das Gespür für sich selbst wieder zu erlernen und Signale des Körpers und der Seele rechtzeitig zu beachten. Nur dann können wir massiveren körperlichen Beeinträchtigungen und einem zunehmenden Ausgebrannt-Sein entgegenwirken.

Wenn wir bedenken, dass psychische Krankheiten am Arbeitsplatz in den letzten Jahren um ein Vielfaches zugenommen haben wird die Dringlichkeit einer Werte- Veränderung bewusst. Den Menschen in seiner Ganzheit, in seiner körperlichen, geistigen und seelischen Dimension gilt es wieder vermehrt ins Blickfeld zu rücken – auch in den Unternehmen. Es ist nicht immer einfach für uns, wirklich ehrlich zu uns zu sein, mit ein wenig Abstand und Wohlwollen bewusst auf uns und unser Leben zu schauen und uns wesentliche Fragen zu stellen:

  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Wohin gehe ich?
  • Welche Verantwortung trage ich?
  • Worauf will ich am Ende meines Lebens zurückblicken?
  • Was will ich, dass in dieser Welt von mir bleibt?

Es ist nicht einfach, doch wenn wir uns diesen Fragen nicht stellen, werden Sie vielleicht eines Tages ganz ungeschminkt vor uns stehen, wann und in welcher Form auch immer und Antworten einfordern. Je früher wir aber in gutem Kontakt mit uns, unseren Wünschen, Ängsten und Sehnsüchten sind, desto transparenter können wir auf das blicken, was uns aus der Tiefe unserer Seele heraus wirklich bewegt und unser Handeln darauf abstimmen.

Zeit für sich selbst finden

Nehmen Sie sich Zeit für sich. Nehmen Sie sich Zeit, um wirklich wieder einmal in sich hinein zu hören und den bereits erfolgreich begangenen Weg hinter sich und den geplanten Weg vor sich mit Dankbarkeit und Neugier zu betrachten. Was von diesem Weg kommt wirklich aus der Sehnsucht Ihres Herzens und welche Etappen haben Sie nur deshalb zurückgelegt, weil der Druck von außen so stark war? Und für den Weg vor Ihnen: Wie viele Zugeständnisse wollen und können Sie machen und was ist zu viel, zu schnell, zu überfordernd oder entspricht Ihnen ganz einfach nicht?

Und was entspricht Ihnen statt dessen?

Nehmen Sie sich Zeit für sich. Nicht, um diese Zeit wieder mit Aktivität und Ablenkung zu füllen, sondern um wirklich in Kontakt mit sich selbst zu gehen. Nur wer in gutem Kontakt mit sich selbst ist, kann dem Anderen mit Präsenz begegnen. Nehmen Sie wahr, wie Ihr aktueller Energiepegel ist, welche Energiespender sie häufiger nutzen und welche Energieräuber Sie verändern oder eliminieren könnten. Seien Sie sich selbst eine Insel – mitten im lärmenden Treiben. Suchen Sie einen Ort der Stille auf oder versetzen Sie sich vor Ihrem inneren Auge dorthin indem Sie sich kurz zurück lehnen. Schenken Sie sich zehn Minuten Zeit. Tun Sie nichts anderes als still zu sitzen oder zu stehen und bewusst DA zu sein. Lassen Sie Spannungen und Belastungen mit dem Ausatmen abfließen. Machen Sie sich bewusst, wie kostbar dieser Moment ist. Seien Sie sich des Reichtums dieses einen Augenblicks bewusst – seien Sie ganz in der Gegenwart.

Und vielleicht – ganz selbstverständlich – fällt ein Teil der Spannung von Ihnen ab, fällt Ihnen das eine oder andere Geschenk des Lebens einfach zu oder Sie erkennen, wo Sie selbst auferlegte Erwartungen und Druck verringern können.

Sie sind einzigartig.

Sie sind kostbar.

Ihre Lebenskraft ist es auch.

Tun Sie etwas dafür, diese Lebenskraft und Lebendigkeit dauerhaft zu erhalten.

Seien Sie sich selbst eine Insel.

Kommen Sie – zumindest manchmal – zur Ruhe.

Maria Eisner ist Psychotherapeutin und Referentin im SinnZENTRUM Salzburg.

Zu viel!

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Die Dynamik des Lebens zeichnet sich im Kleinen wie im Großen ab. Was fühlbar ist, will wahrgenommen werden – ob angenehm oder unangenehm. In dem Maß, mit dem wir uns selbst lieben, annehmen, werden wir auch andere, anderes lieben und annehmen. In dem Maß, mit dem wir uns den eigenen Ängsten aussetzen und sie akzeptieren, werden wir auch die Ängste anderer verstehen. Egal, ob wir der Sprache des Gegenübers mächtig sind oder nur sein Herz verstehen. Damit bleibt das Leben in Bewegung!

Zu viel Angst, zu viel Unsicherheit, zu viel Enttäuschung – in krisenhaften Zeiten des Lebens, mit Blick auf Menschen, die Heimat suchen.

Unterm Strich: Einfach zu viel! Überforderung macht sich breit, Frustration über das Nicht-Greifen schneller Lösungen im Außen, Hilflosigkeit gegenüber dem Eindruck, einer Situation unausweichlich ausgeliefert zu sein.

Was tun?

Ein bekannter Weg kann sein: Mehr vom selben. Mehr Anstrengung, mehr Kampf, mehr Krampf. Mit welcher Konsequenz? Ein Zurecht-Argumentieren scheinbar gerechtfertigter Gedanken lässt Mauern der Unnahbarkeit, des Sich-Nicht-Berühren-Lassens massiver werden. Die eingemauerten Gefühle fürchten sich dahinter weiter. Selten tun sich daraus entscheidend neue Perspektiven, geschweige denn Hoffnung, Erleichterung, Befreiung hervor.

Was sonst?

Wie wäre es dem Unangenehmen zu begegnen, statt es abzuschieben, in Beziehung zu treten, statt es zu leugnen. Zugegeben: Im Innersten wünscht sich wohl niemand Schmerz, Leid, Trauer. Doch: Welches Neuwerden gebiert sich ohne dieses Erleben? Wer von uns kam ohne dieses Ringen zur Welt?

Das Leben ist uns geschenkt. Und: Nur, was wir annehmen, können wir gestalten – das gilt für Freude und Leid im gleichen Maß. Das trifft auf das Kleine wie auf das Große zu.

Es kann schon mal helfen, bei einem aufgeschlagenen Knie des Kindes auf die blühende Blume daneben aufmerksam zu machen, um abzulenken. Ob es als dauerhafte Strategie, mit Verletzung umzugehen hilft, bezweifle ich.

Oft erleben wir wohl auch folgendes: das Kleine sitzt in den Armen der Großen am Schoß, darf weinen, auf die Wunde wird geblasen, … schon „ist es wieder gut“ und die Kinder laufen von selbst zur nächsten Entdeckung. Kein Kind will aus sich heraus dauerhaft „arm“ sein. Wenn es allerdings nicht weinen darf, ist es erst recht „arm“.

Wie lebendig könnte das Leben sein, wenn wir es uns nicht zurechtrücken, wie wir es gerne hätten, sondern mutig sind und sehen wie es gerade IST!? Ganz im Sinne Frankls Feststellung: „Wir scheitern nicht am Leben, sondern an der Vorstellung vom Leben“.

Wie wäre es, wenn wir uns um die eigene Angst, Unsicherheit, Enttäuschung selbst annehmen! Wenn wir es nicht tun, werden es andere für uns übernehmen!

Alle Gefühle wollen wahrgenommen werden. Finden sie die Anerkennung nicht in uns, landen sie im Übermaß an Alkohol, Arbeit, Beschäftigung, Gewalt, Konsum, Besitz, rechtsgerichteten Parteien … und die Furcht nimmt kein Ende.

Wie wäre es, darauf zu vertrauen, dass es diesen „Schoß“ in uns gibt, der uns mit offenen Armen zu sich nimmt, wenn wir mit unseren „aufgeschlagenen Knien“ der Angst und Überforderung ganz klein dasitzen?! Diese innere Größe, die uns hält, bis wir uns ausgeweint haben und wieder spüren können:

Dem Wahrnehmen der Angst folgt die Liebe.

Dem Ernstnehmen der Überforderung folgen kreative Wege der Lösung.

Der Akzeptanz des Endes entspringt dynamisches Leben in und aus der Fülle.

So viel!

Karin Grössenbrunner

www.sinnerfuelltleben.com

Alle Info zu Karin`s aktullem Seminar & zur Anmeldung: www.sinnzentrum.at

Lieber von außen gehetzt oder aus dem Innern dynamisch?

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Alles sei stressig, sagt man, niemand habe mehr Zeit, sagt man, … und wird selbst ganz erschöpft beim Zuhören. Was man tut oder lässt, kann man nicht ändern. Was mir von Bedeutung ist, kann ich gestalten!

Fragen Sie sich manchmal ganz persönlich: Was macht mich aus? Welche Ziele möchte ich verwirklichen, auch gemeinsam mit anderen? Kenne ich die Kraft, die mich antreibt und zugleich auffängt, wenn ich stolpere?

Wissen Sie, was ich Ihnen im Anschluss an diese Fragen gönne? Dass Sie Ihr Leben auch nach Ihren Zielen und Wünschen gestalten! Neugier unterstützt Sie dabei, fehlerfreundlich zu bleiben. Mut traut Ihnen den Schritt darauf zu, wovor Sie bereits einige Zeit zögernd stehen. Spontaneität ist schneller als Ihre Gedanken und Bedenken.

Unter und über allem – Liebe, die Sie beherzt in die Arme nimmt, auf Ihre Beine stellt und in Ihr Leben, in Ihre Lebendigkeit begleiten will.

Wenn Sie darauf Lust haben, lesen Sie noch ein paar Zeilen weiter … denn:

Das Seminar „In Dynamik zwischen Sein und Sollen – Von der Kraft des Augen­blicks“ bietet Gelegenheit,

  • sich dem Standpunkt des Jetzt zu stellen,
  • den Zielen für morgen entgegenzugehen und
  • der Gewissheit des Getragenseins über die Zeit hinaus zu vertrauen.

All das in Ruhe und Dynamik, gemeinsam mit Menschen, die, wie Sie, auf der Suche sind.

Man kommt nicht – nur DU/SIE!

Ich freu mich!

Karin Grössenbrunner

www.sinnerfuelltleben.com

Alle Info zum Seminar & zur Anmeldung: www.sinnzentrum.at

Copyright Foto: Ruth Rambousek

Logotherapie – ein Augenschein

Aufbauend auf der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Individualpsychologie von Alfred Adler entwickelte der Psychiater und Neurologe Viktor Emil Frankl (1905–1997) im Wien der frühen Dreißiger Jahren einen eigenständigen Ansatz, für den er den Begriff „Logotherapie und Existenzanalyse“ prägte. Logotherapie und Existenzanalyse, auch „Dritte Wiener Richtung der Psychotherapie“ genannt, ist eine international anerkannte, empirisch untermauerte sinnzentrierte Psychotherapierichtung.

Frankls Konzept leitet sich aus drei philosophischen und psychologischen Grundgedanken ab: die Freiheit des Willens, der Wille zum Sinn, und der Sinn im Leben. Der Logotherapie und Existenzanalyse liegt ein Menschenbild zugrunde, das die Person in ihrer Freiheit und Verantwortung ernst nimmt. Der Mensch will Sinn-orientiert leben, er will Werte in den vielfältigen Situationen des Lebens finden und verwirklichen, sagt der Arzt und Philosoph Viktor E. Frankl.Univ. Als einziger Überlebender seiner Familie des Holocausts wurde er durch sein Buch „…trotzdem ja zum Leben sagen – Ein Psycholog erlebt das KZ“ weltberühmt und verbreitete auf allen Kontinenten seine Lehre von der Sinn- und Wertorientierten Psychotherapie. Mit der Existenzanalyse gibt uns Frankl Werkzeuge mit auf den Weg, um über die eigenen Bedingtheiten hinaus zu blicken und die Möglichkeiten, Wertigkeiten und den Sinn des eigenen Lebens zu entdecken.

Frankls Logotherapie ist Lebens-Hilfe, um den erkannten Sinn auch im privaten und beruflichen Alltag ein- und umzusetzen. Es lassen sich neue Perspektiven und Lösungen finden, die in allen Situationen des Lebens hilfreich sein können. Vermeintliche Sackgassen und schwierige Lebensphasen lassen sich leichter bewältigen, ist man sich des eigenen Freiraumes, sowie seiner eigenen Möglichkeiten und Wertigkeiten bewusst. Dann kann man diese auch verantwortungsvoll einsetzen und sein Leben in Freude gestalten.

 

Lesen Sie auch: 10 Fragen an die Logotherapie

 

Habt Nachsicht mit uns Erwachsenen, Kinder!

Wünsche, Bedürfnisse und Anschauungen von anderen sollten wir ernst nehmen. Vor allem auch die unserer Kinder. Oftmals vergessen wir vor lauter richtig machen wollen, unser Kind wirklich wahrzunehmen. Und verletzen dann, ohne es bewusst zu merken, die Integrität des Kindes. „Kinder müssen mit Erwachsenen sehr viel Nachsicht haben!“ sagt Antoine de Saint-Exupery. Und damit hat er wohl recht!

Ein Ehepaar sitzt mit seiner siebenjährigen Tochter in einem Restaurant. Die Kellnerin nimmt zuerst die Bestellung der Erwachsenen auf und wendet sich dann dem kleinen Mädchen zu.

„Was möchtest du essen?“ fragt sie. Das kleine Mädchen schaut schüchtern zu seinen Eltern und antwortet dann: „Würstel mit Pommes.“ Darauf sagt ihre Mutter: „Nein, keine Würstel mit Pommes, sie wird ein Hühnchen nehmen.“ „Mit Kartoffeln und Gemüse“, fügt der Vater hinzu.

Die Kellnerin wendet ihren Blick nicht von dem kleinen Mädchen ab und fragt weiter: „Möchtest du Ketchup oder Senf zu deinen Würsteln?“ „Senf “, antwortet das Mädchen. „In Ordnung, danke“, sagt die Kellnerin und eilt in Richtung Küche.

Die Familie sitzt in erstarrtem Schweigen. Schließlich schaut das kleine Mädchen seine Eltern an und sagt: „Wißt ihr was? Sie glaubt, dass ich wer bin!“

In dieser Alltagsgeschichte berühren mich vor allem zwei Wert-Aspekte: der Wert der Gesundheit und der Wert der Integrität und Würde des Kindes.

Für diese Eltern stellt die Gesundheit ihrer Tochter einen hohen Stellenwert dar. Doch ist es immer wieder wichtig, sich zu fragen, ob die Art und Weise, wie wir für unsere Werte einstehen, auch in achtsamer und respektvoller Weise geschehen? Ob wir unsere dogmatische Einstellung nicht manchmal etwas verändern können oder sollen? Und ob es nicht ab und zu doch besser ist, einen vertrauten oder wichtigen Wert zugunsten eines anderen, höhergestellten Wertes aufzugeben.

Oftmals vergessen wir vor lauter richtig machen wollen, unser Kind wirklich wahrzunehmen. Und verletzen dann, ohne es bewusst zu merken, die Integrität des Kindes. „Kinder müssen mit Erwachsenen sehr viel Nachsicht haben!“ sagt Antoine de Saint-Exupery. Und damit hat er wohl recht!

Der höchste Wert sollte es immer sein, die Integrität und persönliche Würde des anderen zu wahren. Die Wünsche, Bedürfnisse und Anschauungen des anderen wahr und ernst zu nehmen, egal welchen Alters oder Geschlechts.

Dies heißt nicht, derselben Meinung sein zu müssen und es heißt auch nicht, alle Wünsche meines Kindes befriedigen zu müssen (außer die Grundbedürfnisse von Babys). Kinder wollen gesehen, gehört, angenommen werden, so wie sie sind. Im Übrigen trifft das für uns Erwachsene ebenso zu.

Mensch-sein nährt sich von Gleichwürdigkeit, Achtsamkeit, Wahrnehmung, Zuhören, Verständnis und Mitgefühl für das jeweilige Bedürfnis, sowie dem Vertrauen und dem Glauben in Fähigkeiten. Daraus entwickeln sich Selbstbewusstsein, Selbstmitgefühl, Selbstvertrauen und Selbstachtung.

Starre Regeln und Prinzipien funktionieren nicht lange. Sie funktionieren nur, solange sich Kinder ihnen unterwerfen. Eine andere Reaktion der Tochter hätte eine rebellische, trotzige, ablehnende „Ich will essen, was ich will“-Haltung sein können. Eine Auflehnung zum Schutz der eigenen Würde.

Erziehung, oder besser, in Beziehung treten ist ein lebenslanges Experiment, in dem „Fehler“ sein dürfen. Jedoch ist es wichtig, seine persönlichen Wertvorstellungen immer wieder zu hinterfragen, den Sinn, wofür ich das mache, zu erkennen.

Wichtige Fragen zu diesem Thema, die auch in meinem Seminar Wertorientiertes Kinder- und Jugendtraining bearbeitet werden, sind:

– Welche Werte sind mir wichtig und was möchte ich meinem Kind fürs Leben mitgeben?

– Darf ich auch einmal von meinen Grundwerten abschweifen?

– Gibt es Werte, die wichtiger sind als andere?

– Wie wird Gleichwürdigkeit in meiner Familie gelebt?

– Wie ist die Stimmung und Haltung in meiner Familie?

Ihr Leitbild – ein Selbstentwurf zur inneren Führung

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Die sinnvollste Investition, die Sie für Ihr Leben tätigen können, ist jene in Ihr persönliches Wachstum. Dass Sie dafür keine Zeit haben, stimmt nicht,
aber dass Sie Ihr persönliches Wachstum nicht als Priorität festgelegt haben, das kann sein.  

Dennoch, Sie sind bereits auf dem Weg, sonst würden Sie dies hier nicht
lesen. Wenn Sie also schon mal da sind, bleiben Sie gerne länger. Eine
wunderschöne Reise liegt vor Ihnen, und ich wünsche Ihnen alle Kraft, den
vielen Abzweigungen auf dem Weg zu sich selbst – im tiefen Wissen um Ihre
eigenen Werte, Talente und Fähigkeiten – zu widerstehen. Wenn ich Ihnen ein einzigartiges Abenteuer verspreche, dann tue ich dies in der Gewissheit, dass Sie bereits erahnen, worauf Sie sich eingelassen haben: Auf Ihre ganz persönliche Idee von einem stimmigen, authentischen und gelungenen Leben in Freiheit und Verantwortung!

Haben Sie Nachsicht und Geduld, denn die Entdeckung oder Entwicklung Ihres wahren Charakters ist ein natürlicher Prozess und unterliegt einer Abfolge, die allem Lebendigen innewohnt. Vor der Saat kann nicht geerntet werden und niemand kann etwas bauen, ohne vorher eine konkrete Idee davon gehabt zu haben.

Schreiben Sie Ihren Nachruf. Das mutet vielleicht wie eine bizarre Übung an, aber das ist es nicht. Wenn Sie es probiert haben und es Ihnen gelungen sein wird, eine wünschenswerte Beschreibung Ihrer selbst hervorzubringen, haben Sie einen großen Schritt in die plausibelste und für Sie wertvollste Entwicklung niedergeschrieben.

Alleine, dass Sie sich mit dieser Übung befassen, wird ein paar Gramm Ihrer potentiellen Gewichtigkeit mehr in die Welt bringen.

Jemand, der seine eigene, goldene Spur erst einmal erahnt oder sogar   entdeckt hat, verliert nicht so leicht wieder das Interesse daran. Zu motivierend ist die Aussicht auf ein stimmiges Dasein, zu merklich sind die ersten Ergebnisse. Diese sind bei weitem anziehender als alles Geld der Welt. Und dabei ist die Investition in die eigene Persönlichkeit sogar noch ein ausschlaggebender Faktor für unsere prinzipielle Fähigkeit, Geld zu verdienen.

Ihr Nachruf, beherzt und ehrlich formuliert, wird die Matrix für Ihrpersönliches Leitbild sein.

Alles Gute!

Gabriele Sevignani ist selbstständige Lebens- und Sozialberaterin in Logotherapie und Existenzanalyse am SinnZENTRUM Salzburg.

 

Foto-Credit: Ruth Rambousek

Was sagt Martin Buber?

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Der Weg des Menschen nach der chassidischen Lehre

Der Philosoph Martin Buber spricht immer wieder von der Entschiedenheit menschlichen Handelns. Die menschliche Seele, die im Chassidismus die Gesamtheit der leiblichen und geistigen Kräfte bedeutet, neigt in ihrer Vielfalt zur Widersprüchlichkeit. Dies macht es dem Menschen oft schwer, die an ihn herangetragenen Aufgaben mit ganzer Entschlossenheit anzugehen. Nach der chassidischen Vorstellung wirkt im Innersten der menschlichen Seele eine göttliche Kraft, die den Menschen befähigt, seine Seele zu einen. Das bedeutet, dass wir die einander widersprechenden Kräfte bündeln und unsere Werke entschlossen in die Welt setzen können.

Der Chassidismus setzt sich auch mit dem Ursprung zwischenmenschlicher Konflikte auseinander. Diese werden darauf zurückgeführt, dass im menschlichen Leben im Denken, Sprechen und Handeln oft keine Übereinstimmung besteht. Diese Widersprüchlichkeit schädigt die Beziehung zu unseren Mitmenschen. Wenn wir uns in diesem Punkt wandeln, sind wir in der Lage, in neue, veränderte Beziehungen zu unseren Mitmenschen zu treten.

Es kommt ein Lebensprinzip des Chassidismus von fundamentaler Bedeutung zur Sprache. Es wird zu Beginn in einer kurzen Lehrgeschichte verdeutlicht: „Als Rabbi Chajim von Zans seinen Sohn der Tochter des Rabbi Elieser vermählt hatte, trat er am Tag nach der Hochzeit beim Brautvater ein und sagte: »Schwäher, Ihr seid mir nahe gekommen, und ich darf Euch sagen, was mein Herz peinigt. Seht, Haupt- und Barthaar sind mir weiß geworden, und noch habe ich nicht Buße getan!« »Ach, Schwäher«, erwiderte ihm Rabbi Elieser, »Ihr habt nur Euch im Sinn. Vergeßt Euch und habt die Welt im Sinn!«“ (Buber, 2014, S. 41).

Das Prinzip, welches in der Geschichte von Rabbi Elieser hervorgehoben wird, besagt, dass sich der Mensch nicht mit seiner eigenen Person und seinen Befindlichkeiten befassen, sondern sich auf sein Tun in der Welt konzentrieren soll. Daher fordert er seinen Gesprächspartner auf, seine Lebenskraft nicht mit Selbstvorwürfen und der Sorge um sein eigenes Seelenheil zu vergeuden. Nach der chassidischen Lehre geht es vorrangig darum, sich mit ganzer Kraft seiner Aufgabe in der Welt zuzuwenden!

Buber bringt diese Idee mit dem für das Judentum so grundlegenden Begriff derUmkehr in Verbindung, der mehr als Reue und Bußhandlungen bedeutet. Nach jüdischer Auffassung ist die Umkehr das zentrale Element auf dem menschlichen Weg, und meint im tieferen Sinn die Abwendung des Menschen von sich selbst und seinen selbstsüchtigen Verstrickungen und die Hinwendung zu seiner von Gott bestimmten Aufgabe in der Welt. (Buber, 2014, S. 43). Diese Idee ist so zentral, dass nach chassidischer Vorstellung die Erlösung der Welt von ihr abhängt. Diejenigen, die vordergründig sich selbst im Sinn haben, werden als die Hochmütigen und diejenigen, deren Sinn auf die Welt gerichtet ist, als die Demütigen beschrieben. Die Welt als Ganzes kann nur erlöst werden, wenn irgendwann die Demut über den Hochmut gesiegt hat.

Viktor Frankl hat dieses Prinzip unter dem Begriff Selbsttranszendenz in die Logotherapie übernommen. Wie das Auge, das dann gesund ist, wenn es beim Sehen die Welt wahrnimmt und nicht sich selbst, dringt der Mensch zu seinem eigentlichen Sein vor, wenn er in der Hingabe an die Welt sich selbst vergisst. (Frankl, 2011, S. 214).

Das abschließende Kapitel im Weg des Menschen beginnt Buber mit der Geschichte des Eisik Sohn Jekel, die Rabbi Bunam zugeschrieben wird. Nach dieser Geschichte träumte Eisik Sohn Jekel – ein leidgeprüfter und dennoch auf Gott vertrauender Jude aus Krakau – dass in Prag unter der Brücke, die zum Königschloss führt, ein Schatz vergraben liege. Nachdem er dreimal in dieser Weise geträumt hatte, wanderte Eisik nach Prag, um dort den Schatz auszugraben. Als er in Prag ankam, sah er, dass die Brücke streng bewacht war und ihm fehlte der Mut, mit dem Heben des Schatzes zu beginnen. Vom Morgen bis zum Abend harrte er Tag für Tag in der Nähe der Brücke aus und schließlich fragte ihn der Hauptmann der Wache, der auf ihn aufmerksam geworden war, nach dem Grund seiner Anwesenheit. Eisik erzählte dem Hauptmann von seinen Träumen, die ihn nach Prag geführt hätten. Daraufhin lachte der Hauptmann und sagte, dass auch ihm einmal im Traum befohlen worden sei, nach Krakau zu wandern und im Haus des Juden Eirich Sohn Jekel unter dem Ofen einen Schatz zu heben. Da aber in Krakau die eine Hälfte der Juden Eirich und die andere Jekel heiße und er demnach viele Häuser hätte aufreißen müssen, sei er gar nicht erst losgezogen. Als Eirich Sohn Jekel das von dem lachenden Hauptmann hörte, wanderte er zurück nach Krakau und grub in seinem Haus unter dem Ofen den Schatz aus, um dann ein Bethaus zu bauen. (Buber, 2014, S. 49, 50).

In dieser Geschichte ist der Schatz, den es auszugraben gilt, eine Metapher für das erfüllte, gelungene Leben. Es ist eine der tiefen Weisheiten des Chassidismus, dass das erfüllte Dasein genau an jenem Ort zu finden ist, an dem man durch das Schicksal und früher getroffene Entscheidungen jetzt steht. Demjenigen Menschen wird das erfüllte Leben zuteil, der auf die vielfältigen, einander folgenden Situationen des Alltags in der rechten Weise antwortet. Buber (2014, S. 52, 53) hat diese Einsicht in sehr klare und eindringliche Worte gefasst: „Und hätten wir Macht über die Enden der Erde, wir würden an erfülltem Dasein nicht erlangen, was uns die stille hingegebene Beziehung zur lebendigen Nähe geben kann. Und wüßten wir um die Geheimnisse der oberen Welten, wir hätten nicht so viel wirklichen Anteil am wahren Dasein, als wenn wir im Gang unseres Alltags ein uns obliegendes Werk mit heiliger Intention verrichten. Unterm Herd unsres Hauses ist unser Schatz vergraben.“

In weiterer Folge bezieht sich Buber auf eine Lehre des Baalschem, nach der alle Menschen, Wesen und Dinge, mit denen wir in unserem Alltag zu tun haben, eine tiefere Bedeutung in sich tragen, eine heilige Seelensubstanz, die durch den Menschen zur Vollendung gelangen kann. „Pflegen wir heiligen Umgang mit der uns anvertrauten kleinen Welt, helfen wir in dem Bezirk der Schöpfung, mit der wir leben, der heiligen Seelensubstanz zur Vollendung zu gelangen, dann stiften wir an diesem unserem Ort eine Stätte für Gottes Einwohnung, dann lassen wir Gott ein.“ (Buber, 2014, S. 57). Obwohl Buber in großer Klarheit darstellt, worum es im abschließenden Kapitel geht, führt er nicht genauer aus, was mit der heiligen, in allen Dingen waltenden Seelensubstanz gemeint ist.

 

Die Philosophische Gesprächsrunde mit Oliver Beihammer zu diesem Thema findet am Donnerstag, 7. Mai ab 18:30 Uhr im SinnZENTRUM Salzburg, Berchtesgadnerstr. 11, 5020 Salzburg statt. 

 

Nähere Informationen gibt es auch beim Blog von Oliver Beihammer.